Haushalten mit dem Haushalt

Durch die Fusion im Jahr 2011 ist es der Stadt Ebersbach-Neugersdorf gelungen den Schuldenstand von 6,6 Mio. € auf zuletzt ca. 800T€ zu reduzieren. Zum Vergleich: der Schuldenstand von Löbau liegt bei fast 16 Mio. € und von Weißwasser bei fast 8 Mio. € (Stand: 2022). Die Stadt ist somit annähernd schuldenfrei und hat mehr Eigenmittel für Förderungen zur Verfügung, da die Zinsaufwendungen mittlerweile moderat sind. Neben dem Schuldenabbau wurden in den letzten Jahren trotzdem notwendige Investitionen in die Immobilien der Stadt oder z.B. auch für Feuerwehrfahrzeuge durchgeführt.

Auf der Einnahmenseite kann die Stadt nur ca. 1/3 direkt selbst beeinflussen. Dies sind die Ertragsarten Grundsteuer, Gewerbesteuer und Leistungsentgelte und diese sollen die nächsten Jahre stabil bleiben. Die restlichen 2/3 auf der Einnahmenseite sind Zuweisungen, die nur schwer beeinflusst werden können, aber die im Fokus stehen müssen. Hierzu gehören zum Beispiel Schlüsselzuweisungen, die von der Einwohneranzahl abhängig sind, daher ist Zuwachs und Zuzug für mich ein wichtiger Punkt in der weiteren Entwicklung unserer Stadt. Daneben sind Steueranteile der Gemeinde (Einkommenssteuer, Umsatzsteuer) Ausdruck der Stärke der Wirtschaft im Ort, sodass auch mehr Arbeitsplätzen vorrangiges Ziel sind.

In Zukunft ist mit einer sinkenden Liquidität (Stichwort Liquiditätsmanagement) zu rechnen, v.a. durch steigende Kosten im Allgemeinen aber auch durch Personalkosten. Letzteres macht 25% des Haushalts aus und ich werde hinsichtlich des Fachkräftemangels nur durch Straffung der Vorgänge und durch Digitalisierung die Aufgaben der Stadt bewältigen können (ohne die Verwaltung unnötig zu vergrößern). Meine Personalerfahrung mit der Verantwortung für ca. 100 Mitarbeiter wird an dieser Stelle wertvoll sein. Dabei soll unternehmerisches Denken verstärkt in der Verwaltung etabliert werden. Aber auch auf den Betrieb der Immobilien der Stadt werde ich ein Augenmerk legen, da aus meiner Erfahrung heraus Kosteneinsparungen möglich sind.

Gerade die Nutzung der Fördermittellandschaft ist wichtig, um die verfügbaren Eigenmittel zu vervielfachen. Dabei sollen wie bisher die Förderprogramme im Blick gehalten werden und wichtige und notwendige Projekte bereits in der Schublade liegen.